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Michael Basmann - Managing Partner, managerberater

Köln, 7. Januar 2014

Was junge Bewerber von Karriereseiten erwarten

Im Rahmen eines Beratungsprojektes haben wir unseren Kunden bei der Auswahl von Kandidaten für ein duales Hochschulstudium begleitet. Die Zahl der ursprünglich 1.500 Bewerber, im Alter zwischen 17 und 24 Jahren, wurde über verschiedene Vorauswahlprozesse auf 200 mögliche Kandidaten reduziert, die an einem letzten Assessment Center teilnehmen mussten. Im Rahmen dieser AC-Verfahren haben wir mit den verbliebenen 200 Kandidaten eine qualitative wie auch quantitative Erhebung durchgeführt, um der Frage nach dem Informationsbedürfnis der Bewerber und der Gestaltung einer guten Karrierewebsite nachzugehen.

In Zeiten, in denen der größte Anteil aller Bewerber im Internet auf die Suche nach einem Job geht, erfahren vor allem die Karrierewebsites von Unternehmen eine hohe Aufmerksamkeit. Sie stellen eine Art Visitenkarte des Unternehmens dar, der die Bewerber die für sie relevanten Informationen zu der jeweiligen Stelle sowie dem potenziellen Arbeitgeber entnehmen, um sich ihre Meinung vom Unternehmen zu bilden. Doch was sind die Themen, die für Kandidaten bei der Suche nach einem potenziellen Arbeitgeber den Ausschlag geben? Wie sollte eine gute Karriereseite aufgebaut sein? Und welche Medien und Informationswege nutzen die jungen Bewerber überhaupt, um Informationen über einen möglichen Arbeitgeber zu erhalten?

Karrierechancen und Werte

Die Ergebnisse der jungen Zielgruppe sind eindeutig und zeigen klar, welche Themen für sie bei der Suche nach einem Arbeitgeber wichtig sind. Die Berufseinsteiger, die heutzutage in den Arbeitsmarkt drängen, haben eine konkrete Vorstellung dessen, was sie von ihrem Arbeitgeber erwarten. Neben flachen Hierarchien steht für die jungen Absolventen vor allem die Freude an der Arbeit im Vordergrund, anstelle von Status und Prestige. In der nachfolgenden Grafik sehen Sie eine Rangreihe der wichtigsten Informationen, die sich die Kandidaten auf einer Karrierewebsite wünschen.

 Unsere Befragung macht deutlich, dass es eher die „weichen“ Themen sind, die die Bewerber als wichtige Inhalte einer Karriereseite ausmachen. Auch wenn die Bewerber in erster Linie ein großes Informationsbedürfnis zu den Karrierechancen innerhalb des Unternehmens haben, dominieren darüber hinaus bei den jungen Kandidaten die Themen Unternehmenskultur und -werte sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit. Interessant ist die Feststellung, dass existenzsichernde Faktoren für die jungen Bewerber scheinbar keinen Schlüsselfaktor darstellen. Auch wenn die Vergütung keine unwesentliche Rolle aus Sicht der Befragten spielt, ist diese im Verhältnis zu den anderen Faktoren eher untergeordnet. Gleiches gilt für mögliche Indikatoren, die Auskunft über die Arbeitsplatzsicherheit geben, wie zum Beispiel Unternehmenskennzahlen oder Informationen zu Innovationen und Forschung, denn auch diese wecken bei den Bewerbern überaschenderweise ein weniger starkes Informationsbedürfnis.

Weniger ist mehr

Doch nicht nur bei der Wahl der Inhalte, sondern auch bei der Gestaltung der Karriereseiten formulieren die jungen Bewerber klare Erwartungen an die Unternehmen. Schließlich stellen sie die Generation dar, die mit dem Internet groß geworden ist und sich durch einen technologieaffinen Lebensstil auszeichnet. Für die Kandidaten steht vor allem der Informationsgehalt der Seite im Fokus; somit erteilen die Bewerber dem aufkommenden Infotainment, das gegenwärtig Einzug in das Personalmarketing nimmt, eine deutliche Absage. Konkret wünschen sich die Bewerber detaillierte Informationen zu den ausgeschriebenen Positionen, an Stelle aufwendiger Videos und Animationen. Für die Kandidaten ist eine gute Karriereseite insbesondere durch eine benutzerfreundliche und einfache Bedienbarkeit sowie eine übersichtliche Struktur gekennzeichnet, die es ihnen ermöglicht schnell auf die relevanten Inhalte zuzugreifen.

Karrierewebsite statt Facebook

Unsere Umfrage verdeutlicht, dass die Informationsbeschaffung zu potenziellen Arbeitgebern fast ausschließlich internetbasiert verläuft. Neben den klassischen Karriereseiten und Stellenbörsen im Internet werden weitere Medienkanäle für die Informationsbeschaffung zu Stellenausschreibungen weniger intensiv genutzt, wie die nachfolgende Abbildung verdeutlicht.

Dies ist insofern interessant, da in Fachbeiträgen immer wieder betont wird, dass bei der Rekrutierung junger Bewerber die sozialen Netzwerke an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklung sehen wir - zumindest bei der Beschaffung von Unternehmensinformationen – innerhalb unserer Stichprobe nicht bestätigt. Lediglich 10% der Befragten gaben an soziale Netzwerke, wie beispielsweise Facebook, bei der Gewinnung von Auskünften zu möglichen Arbeitgebern zu nutzen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass Unternehmensaktivitäten in sozialen Netzwerken eine gewisse Aufmerksamkeit unter den Bewerbern bewirken und somit eine indirekte Auswirkung auf die Rekrutierung dieser Zielgruppe haben. Auch Veranstaltungen wie Absolventenmessen und Karrierekongresse werden von Bewerbern eher weniger als Möglichkeit der Informationsbeschaffung genutzt.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass angesichts der hohen Aufmerksamkeit und gleichzeitig der klaren Erwartungen der Bewerber an Karrierewebsites die Unternehmen über eine hohe Sensibilität für die Inhalte und die Gestaltung ihrer Seite verfügen sollten. Die Bewerber sind insbesondere an den „weichen“ Faktoren, die ein Unternehmen zu bieten hat, interessiert und möchten diese Informationen möglichst übersichtlich und strukturiert vermittelt bekommen. Die Karrierewebsite des Unternehmens steht für die Bewerber bei der Informationsbeschaffung klar im Fokus.

 


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